Saône & Loire
8. Mai
Wir fahren durch Wiesen und Wälder und kommen immer wieder durch Dörfer. Im ersten, wo uns Männer im Anzug entgegenkommen, wenig später vereinzelt mit Flagge in der Hand, vermuten wir eine Beerdigung. Im nächsten Dorf ist eine Blasmusik im Anmarsch, und wieder weiter hält einer eine Rede vor einem Kriegsdenkmal.
Gestern in Baumes les Messieurs waren die Geschäfte geschlossen, weil Montag war. Heute, Dienstag sind sie es, weil es der 8. Mai ist, der Tag, wo Deutschland 1945 kapituliert hat.
Darum all die Feierlichkeiten.
Unser erstes Ziel ist Tournus.
Schon von Weitem sieht man die imposante mehr als tausendjährige Kirche Saint Philibert. Sie ist der älteste erhaltene romanische Grossbau Frankreichs.
Eine architektonische Besonderheit des Baus sind die Vielfalt der Gewölbeformen, mit denen hier experimentiert wurde. Wir sind berührt von der Schlichtheit und Würde, welche diese Kirche ausstrahlt.
Unser nächste Ziel ist Taizé, eine ganz andere Art spirituellen Ausdrucks.
Die Communauté de Taizé ist ein internationaler ökumenischer Männerorden im kleinen Ort Taizé im südlichen Burgund. Bekannt ist sie vor allem durch die in Taizé ökumenischen Jugendtreffen, zu denen jährlich rund 100.000 Besucher vieler Nationalitäten und Konfessionen kommen. Auch heute sind wir beeindruckt von der grossen Zahl dieser vielen jugendlichen Besucher.
Auf unserem Weg gegen Süden können wir Cluny nicht auslassen. Von Weitem schon prägt das mittelalterliche Stadtbild die mächtige (und sehr fotogene) Abtei. Lange verweilen wir nicht in Cluny. Trotzdem sind wir beeindruckt von den verschiedensten Zeichen weit zurückliegender Kulturen, welche diese Stadt prägen.
Das letzte Ziel des heutigen Tages ist Macon.
Hier wechselt das Wetter von Sommer zu kühl windigem Gewitterwetter.
Die heutige Fahrt, vorwiegend durchs südliche Burgund, war landschaftlich wieder ausserordentlich schön.
9. Mai
Am Morgen gilt es wieder einmal einige Hausarbeiten zu erledigen und die Website à jour zu bringen.
Für den Hundespaziergang ist die Gegend hier nicht sehr geeignet, liegt doch der Campingplatz mitten in der Industriezone. Dreimal dem Zaun entlang den Radius des Platzes mit einigen Übungen wie „Sitz, Platz, Sprung, Bleib“ etc. muss genügen. Dafür wird Xayra am Nachmittag auf dem Stadtrundgang schön müde…
Mit dem Bus fahren wir nach Macon. Als erstes fällt uns die Kirche St. Pierre ins Auge. Von aussen ist sie sehr mächtig, im Innern findet man schöne Wandbilder.
Wir folgen dem Rundgang durch die Altstadt, markiert durch die im Trottoir eingelassenen messingenen Pfeile, die an den Dichter Lamartine erinnern.
Ganz besonders fallen uns die Überreste der Kathedrale St. Vincent ins Auge und die Ausgrabungen von Amphoren aus der Zeit Hadrians.
Speziell ist auch das wunderschöne Renaissance-Holzhaus auf dem Place aux Herbes.
Das Wahrzeichen Macons ist die Brücke St.Laurent und ihr Blick auf die schönen Altstadthäuser.
Entlang dem Quai der Sâone finden wir ein Restaurant wo wir gut zu Nacht essen.