Siebte Etappe - von Bear Lake, UT
nach Moab/Arches National Park, UT
Einen weiten Weg hatten wir vor uns. Wir kamen durch Weide- und Waldlandschaft und begegneten vor uns einem richtigen Cowboy mit seiner Herde.
Salt Lake City liessen wir grosszügig rechts liegen und übernachteten einige Kilometer unterhalb der Olympiastadt in Provo, Utah.
Durch die Wüste ging es dann weiter nach Moab - rundum Sandstein-Landschaft, kahl und öde. Einzige Begleitung war eine schnurgerade Eisenbahnlinie, auf der z.Teil kilometerlange, verlassene Güterzüge standen, darauf wartend beladen zu werden.
Selten kamen wir an einer Ortschaft vorbei, wobei wir uns oft fragten, was in aller Welt die Menschen in diese Einöde vertrieben hatte.
Moab war der Ausgangspunkt für unseren Besuch im Arches Nationalpark. Um zu beschreiben, was wir hier sahen, fehlen eigentlich die Worte - es war schlichtwegs fantastisch. Trotzdem ein schwacher Versuch: weitgehend war die Landschaft geprägt von roten Sandsteinfelsen, vom Winde verwittert und vom Wasser ausgewaschen. "Fantastisch" und "Fantasie" stehen in einem engen Zusammenhang: da traf man auf Felsbrocken, die einer Familie gleich zusammen standen, Gesichter, Figuren und Tiere konnte man erkennen, auch Festungen, Fabriken oder Kirchen. Ruth's Ausspruch: "Hier hat Gott selber seine Kathedrale gebaut" trifft ins Schwarze. Der Fantasie waren wirklich keine Grenzen gesetzt.
Seinen Namen hat der Nationalpark erhalten von den riesigen Gebilden, die Toren, Tunnels oder eben "Arches" (Bögen) gleichen. Zum eindrücklichsten von ihnen, dem "Delicate Arch" sind wir mühsam eine Stunde in der brennenden Sonne hochgestiegen und wurden oben angekommen mit einer grossartigen Aussicht und einem herrlichen, mächtigen Arch belohnt.
Fast beängstigend war der Windsturm, dem wir in der Höhe standhalten mussten. In der Ferne sahen wir Biltze zucken, und bald wurden unsere nackten Arme und Beine von nadelscharfem Regen gepeitscht.
Selten haben wir die Gelegenheit für ein "romantisches Dinner" - aber an diesem Abend haben wir es in Moab genossen.
31. August 2010