von Süden nach Norden
3.5.
Zurück in Italien fahren wir um den südlichsten Zipfel von Kalabrien, jetzt entlang dem Jonischen Meer.
Wir erreichen den von Ba im ACSI-Campingführer ausgesuchten Platz, wo wir uns zwar stellen könnten, der aber noch nicht offen ist. Es macht keine Stimmung, ganz alleine auf einem unaufgeräumten Campingplatz zu stehen. Dies ist unser Glück, denn in nächster Nachbarschaft - in Bianco - finden wir einen Agriturismo, wo wir freundlich begrüsst werden. Und nicht nur das: wir haben auch Gelegenheit, uns mit biologischem Olivenöl, Käse und Wein einzudecken.
Wir sind am Lesen, da klopft es plötzlich an unsere Türe. Die alte Weinbäuerin bringt uns zwei Eier von ihren Hühnern für`s morgige Frühstück. So lieb!
4.5.
Als wir gerade fertig mit dem Frühstück sind, kommen diesmal die Tochter und der Vater und bringen uns wieder zwei Eier und einwenig Gebäck. Ausserdem alles, was wir bestellt hatten: Olivenöl, Wein, Käse und einen hervorragenden Süsswein, den sogar Ba gerne hat.
Auf dem Land der Eltern des Patrons gibt es Ausgrabungen einer römischen Villa. Natürlich müssen wir diese noch anschauen. Die Räume sind gut erkennbar, auch die Warmwasserrohre der Thermen. Die Mosaike sind leider ziemlich verblasst. Trotzdem hat es sich gelohnt diese Ausgraben anzusehen.
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Von der Weinbäuerin werden wir herzlich als Freunde verabschiedet - und werden noch mit Früchten verwöhnt.
Der Campingplatz, den wir ausgesucht haben, hält leider nicht, was er verspricht. Die Plätze sind klein - z.T. von anderen Campern doppelt belegt - und "Mausi und Katzi" aus dem Kanton Schwyz kennen zu lernen, die hier in ihrem WoMo mit amerikanischen Dimensionen überwintert haben, macht uns nicht so an.
5.5.
So machen wir uns am nächsten Morgen wieder auf den Weg. Ba hat zwei Plätze ausgesucht, die auf dem Papier einen guten Eindruck machen.
Unterwegs besuchen wir Rossano Vecchio, ein Städtchen, welches wie so viele andere an einen Hügel geklebt ist.
Der Weg zum Parkplatz ist im WoMo-Führer eigentlich gut beschrieben, aber leider ist die Strasse ganz neu, und so landen wir statt auf dem Parkplatz wieder einmal in den engen Gässlein der Altstadt. Diesmal ist es nicht die Polizei, die uns weiter hilft, sondern der Fahrer eines Ambulanzfahrzeuges... :-)
Wenn der durchkommt,
haben wir auch keine Höhen-Probleme mit unseren 2,75 m Höhe.....
Es ist schon nach Mittag und wir verspüren ein kleines Hüngerchen. Aber: dies ist das erste Städtchen, wo kein Restaurant, keine Trattoria nicht einmal eine Bar geöffnet hat. So bleibt uns nichts anderes übrig, als uns zuerst einmal der Kultur zuzuwenden, das heisst der Kathedrale, die im Reisebuch beschrieben ist. Wichtiges Ziel in der mit vielen Bildern ausgeschmückten Kirche, ist die "Madonna Achiropita", ein Marienbild, das der Legende nach nicht von Menschenhand geschaffen ist.
Leider ist - wie alle Gasthäuser - auch das Diözesan-Museum geschlossen. Hier kann man eines der ãltesten und schönsten Bücher der Welt, den "Codex purpurnes Rossanensis’“ bewundern. Im 6. Jh in Syrien geschrieben, mit Purpur koloriert und mit Miniaturen bebildert, enthält er u.A. Teile des Mathäus- und Markus-Evangeliums.
Schlussendlich haben wir hier bei Corigliano/Calabro einen wirklich sehr schönen Platz gefunden mit allen Infrastrukturen, die wir uns wünschen. Vielleicht bleiben wir hier und mieten noch einmal ein Auto, so dass wir dieses Museum doch noch besuchen können. Denn eines der ältesten Bücher der Welt - das darf man sich eigentlich nicht entgehen lassen!
7.5.
Nach einem Ruhetag haben wir wieder für einen Tag ein Auto gemietet, und wieder hat uns dieser Ausflug ganz besondere Erlebnisse geschenkt.
Zuerst sind wir wie vorgehabt noch einmal nach Rossano gefahren um hier das oben genannte Buch anschauen zu können. Oh weh - das Objekt unseres Interesses ist zur Zeit in Revision. Die Kopie gibt uns aber einen guten Eindruck.
Auch sonst ist das kleine Museum mit besonderen Objekten geschmückt.
Weiter geht es zu einem Bauwerk, das unversehrt und in grossartiger Schönheit vor uns steht: das byzantinische Kirchlein San Marco. Neben der "Cattolica von Stilo", das zu besuchen wir leider verpasst haben, zählt man diese Kirche zu den typischsten Beispielen byzantinischer Architektur in Kalabrien.
In Serpentinen führt die Strasse aufwärts bis über 1000m.ü.M., wo wir die "Giganti del Cozzo del Pesco" aufsuchen. In einem wunderbaren Waldspaziergang, den auch Kyra sehr geniesst, finden wir sie: die Mächtigen Edelkastanien und Ahorne, teils abgestorben, teils vom Blitz getroffen und doch wieder ausgeschlagen, mit grossen Löchern im Bauch und doch frischem Grün. Schlank sind sie im Alter nicht geworden, der behäbigste, den wir besuchen hat einen Umfang von 12.81m.
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Plötzlich kreuzt eine Herde Ziegen unseren Weg - voran der "Chef“ der Herde.
Um gegen die eventuell noch auftauchenden Hirtenhunde gewappnet zu sein, hat sich Ba mit einem Stock vorbereitet und Kyra an der Leine in Sicherheit gebracht….
Die Strasse hinunter geht's zum Kloster Santa Maria del Patire. In einsamer Natur liegt dieses ehemalige Kloster mit seinen einmaligen Bodenmosaiken.
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Weiter geht es steil bergab und wir kommen nach Corigliano/Calabro, wiederum eine Stadt, welche an den Berg geklebt gebaut ist. Hier gibt es nichts Liebliches, nichts Schönes. Die Schönheit dieser Stadt besteht in ihrer urchigen Gegenwart, die nichts beschönigt, sondern die Armut dieser Region zeigt - und ihren Charme.
Zwischendurch jedoch auch immer wieder Humor oder gar Altertum, so das ehemalige Aquädukt, welches in Mitten der Stadt über die Strassen führt.
Auf unserem Weg sehen wir immer wieder grosse Brunnen, wo die Bevölkerung ihr offenbar sehr gutes Trinkwasser in grossen Kanistern holt.
In einer einfachen Pizzeria essen wir noch zu Nacht: zwei grosse Pizzas, 1/2l Wein und ein Wasser für 14 Euro. Auch dies: Italienità!
8.5.
Wir räumen heute Morgen zügig zusammen und sind bald schon wieder unterwegs. Ca. 108 km ist die Strecke.
Unterwegs taucht ein mächtiger Turm vor uns auf - wir drehen von der Strasse ab, um uns diese Sehenswürdigkeit nicht entgehen zu lassen. Die Mauern sind zwar alt, aber die Kulisse dient einem Restaurant zum würdigen Ambiente.
Für's Fotoshooting passt auch der am Strand aufragende Fels.
Um die Mittagszeit suchen wir einen Platz am Meer, wo Ba bevor wir ins Hinterland kommen, noch einmal schwimmen kann und wo wir dann auch picknicken möchten. Beide Bedürfnisse können nicht abgedeckt werden, aber einen netten Picknickplatz finden wir, was in Italien nicht immer selbstverständlich ist.
Kyra ist happy - wo immer wir sind, ist sie sofort zu Hause. Unter dem Auto ist einer ihrer Lieblingsplätze. Was sie aber auch sehr schätzt ist, sich unter einem Strauch im Sand einzubuddeln.
Wir kommen zu einem braunen Wegweiser Richtung "Tavole Palatine" und erreichen hier die Reste des einst prächtigen Hera Tempels, von dessen ehemals 32 dorischen Kapitellen noch 15 in den Himmel ragen. Dieser Tempel ist zwar nahe der Hauptstrasse, von wo aus man ihn auch sehen kann. Aber wenn man dort ankommt, so ist er völlig abseits in herrlicher Ruhe und Natur eingebettet.
Von einem Hundespaz am Nachmittag bringt Ba wieder ein wunderbares Blumensträusschen, gepflückt am Wegesrand nach Hause.
Unser heutiges Ziel ist ein Agriturismo in der Nähe von Matera, wo wir bestens auch mit regional feinem Nachtessen versorgt sind.
9.5.
Heute fahren wir mit dem Shuttlebus nach Matera.
Die Stadt liegt auf der karstigen Hochebene der Murgia oberhalb des tief eingeschnittenen Tals der Gravina di Matera.
Die beiden Sassi (Höhlenstätten), von denen es in der Umgebung noch mehrere gibt, sind ein außergewöhnliches Beispiel von Höhlensiedlungen im mediterranen Raum. Das bereits seit der Jungsteinzeit besiedelte Gebiet kann als eine der ältesten Städte der Welt gelten, die seit ihrer Anfangszeit bewohnt geblieben ist.
Mitte des 20. Jahrhunderts galt es als Kulturschande, dass in Italien Menschen immer noch in Höhlen lebten. Carlo Levi’s Erinnerungsbuch "Christus kam nur bis Eboli" und der gleichnamige Film von Francesco Rosi machten die katastrophalen hygienischen Zustände weltbekannt.
So wurden die Bewohner in den 1950er und 1960er Jahren in neugebaute Wohnblocks umgesiedelt. Die Stadt zerfiel, verschiedene Projekte bestanden: die Höhlenwohnungen zu schleifen, um neuen Raum für den Wohnungsbau zu schaffen, daraus eine tote Museumsstadt zu bilden oder den Schandfleck zuzubetonieren. Bis dann in den 60-iger Jahren des letzten Jahrhunderts 20 junge Männer provozierten, dass die Sassi wieder zum Leben erweckt werden müssen.
Die Schande kehrte sich um in Ehre: Mittlerweile leben wieder 3000 Menschen in den Sassi und Matera wird 2019 ins Unesco Weltkulturerbe aufgenommen.
Zu den Sassi ist dies noch festzuhalten: die ehemaligen Höhlen wurden im Laufe der Jahrtausende ausgehöhlt, und der ausgehobene Kalktuffstein wurde dazu gebraucht, den Wohn- und Lebensraum nach aussen zu vergrössern. So entstand eine Stadt, die den heutigen Städten gleicht……
…..und die nur noch an ganz besonderen Orten von ihrer Geschichte zeugt, wie hier z.B. in Felsenkirchen.
Und wer erscheint am Abend auf unserem CP?
Marceline und Edgar, mit denen wir schon so viel gelacht haben. Und auch heute gibt es einiges zu lachen.
Nachtrag und 2. Beichte:
Dieses Bild von Marinello hatten wir am 29.4. auf unserer Website.
Edgar war begeistert von dieser Aufnahme und suchte nach dem Ort, von wo wir diese Foto gemacht hatten. Die beiden stiegen sogar auf den Berg und Edgar schaute aus jedem Kirchenfenster um zu schauen, wo dieses Bild geschossen wurde. Als er nicht fündig wurde, ging er allen Souvenirständen nach und suchte nach einer Postkarte, die wir vielleicht fotografiert hatten. Marceline half ihm sogar dabei. Aber fündig wurden sie nicht.
Als die beiden das erzählten, lachten Ru und Ba sich fast kaputt. Das Bild hatte nämlich Ba im Internet gesucht, um zu zeigen, wie schön unser CP liegt.
Wir hatten wiederum einen sehr lustigen Abend.
10.5.
Wir fahren weiter bis fast zum Absatz von Italien, sind nun in Apulien. Solch schlechte Strassen auf so langen Strecken hatten wir auf unserer ganzen Reise noch nicht. Zu sehen gibt es bis hierhin nichts Besonderes. Und einen Campingplatz zu finden ist in dieser Zeit äusserst schwierig.
Trotzdem finden wir ihn in Punta Prosciuto: den schönsten Sosta Camper, den man sich vorstellen kann - als wir ankommen sind wir zu zweit, später zu dritt, in schönster Umgebung und direkt am Meer.
Dass es für 14 Euro keine Dusche und kein WC gibt, nehmen wir in Kauf. Dass wir für diese Nichtleistung aber auch noch unseren Abfallsack um sieben Strassenecken entsorgen sollen, das ärgert.....
Ru hat wieder einmal Kopfschmerzen und legt sich hin. Ba geht mit dem Hund spazieren, kocht ihre erste und sehr gut geratene Paëlla.
11.5.
In der Nacht fängt es an zu stürmen, so dass das ganze „Haus" erzittert.
Am Morgen ist der Wind genau so stark und die Brandung donnert an die Felsen, das Meer ist stürmisch und rauh.
Wir haben uns mit Marceline und Edgar in Gallipoli verabredet. Auf dem Weg dahin besichtigen wir noch Nardò.
Vor dem mächtigen Castello Ducale finden wir Platz, unser WoMo zu parkieren. Als erstes fällt uns die fürchterliche Beleuchtungsdekoration auf, welche Gassen und Kirchen ziert. Ist dies - um Himmelswillen - immer noch Weihnachtsdekoration?! Wir erfahren später, dass diese Dekoration für Pfingsten ist, weil dann ein grosses Fest stattfindet.
Es gibt hier einiges zu sehen: Plätze, Kirchen, renovierte und marode Paläste. Wir sehen hier einen anderen Barock als in Sizilien: viel üppiger und weniger fein.
Auf dem zentralen Platz findet sich ein grosses Kunstwerk verziert mit Figuren. Verschiedene Palazzi umgeben den Platz.
Ein grosser Brunnen mit ein in Stein gehauenen Stier zieht auch Kyras Aufmerksamkeit auf sich, weil sie Durst hat. Wir lesen auf einer Tafel, dass diese Stadt exakt an diesem Ort entstanden sei, weil hier ein Stier vor langer, langer Zeit mit seinen Hufen gescharrt habe und weil unter seinen Füssen Wasser aus dem Boden gesprudelt sei. Diese Legende ist durchaus plausibel, denn der Mensch baut seine Häuser, Dörfer, Städte dort wo es Wasser gibt.
Noch ein kurzes Stück fahren wir weiter und erreichen den Agricamping, auf welchem wir Marceline und Edgar wieder treffen.
12.5.
Um 10h werden wir alle zusammen vom Büsschen des Platzes abgeholt und in die Nähe des Hafens von Gallipoli gebracht. Gallipoli heisst auf Griechisch "schöne Stadt", und sie macht ihrem Namen alle Ehre.
Als erstes fallen die runden Bastillonen des Castellos auf.
Am Hafen ist ein buntes Treiben von verschiedensten Auslagen und Händlern, die lautstark ihre Fische und Meeresfrüchte anpreisen. Leider ist es nicht möglich jetzt einzukaufen, da wir zuerst noch einen Stadtbummel machen und erst in einigen Stunden auf den Platz zurück kommen werden.
Wir marschieren eine Treppe hinauf, die zur Altstadt führt. Zuerst spazieren wir der Ringstrasse entlang, wo wir dem Treiben der Fischer auf ihren Booten zuschauen.
Hier kommen wir zur "Kirche der Heiligen Maria der Reinheit". Die Wände sind vollständig mit Oelgemälden bedeckt.
Im Städtchen finden wir die "Frantio Ipogeo", eine sehr gut erhaltene unterirdische Oelmühle. Seit dem 17.Jh. wurden hier Oliven ausgepresst, vorab um Lampenöl herzustellen. Dieses wurde dann per Schiff in alle Herren Länder verschickt. Mit Aufkommen des billigeren Petroleums stellten die meisten Mühlen ihren Betrieb ein.
Die Altstadt ist sehr belebt und seit langem wieder einmal gibt es auch Läden, die nicht nur mit Touristenkitsch bestückt sind. In einem netten Restaurant essen wir noch eine Kleinigkeit, bevor unser Navetto uns wieder zum CP zurück bringt.
13.5.
Wir verabschieden uns von Marceline und Edgar. Sie wollen direkt nach Lecce, wir noch um den äussersten Teil des Absatzes.
Der erste Teil der Fahrt bis Santa Maria di Leuca ist ziemlich langweilig, aber danach kommt ein wunderschöner Küstenabschnitt. Es gibt eine Umfahrung, weil die Strasse gesperrt ist, und prompt verfahren wir uns. Das Strässlein ist zwar extrem eng und auch kurvenreich, aber es kommt uns vor, als würden wir durch einen blühenden Garten fahren. Zum Glück kommt uns nie ein Fahrzeug entgegen - aneinander vorbei zu kommen, hätten wir keine Chance!
Hier - und auch als wir “unsere" Strasse wieder gefunden haben - sehen wir ausserordentich viele Olivenbäume und dazwischen Steinmäuerchen, denn das Land ist unglaublich steinig.
Und jetzt fallen uns die runden, aus Ackersteinen gebauten “Häuser“ auf, die nur eine einzige Öffnung haben: nämlich eine kleine Türe. Deren Sinn kennen wir nicht, vermuten aber, dass diese Gebäude einen Zusammenhang haben mit den vielen Olivenbäumen.
Ba hat heute Abend bei unserem Campingchef nachgefragt und weiss jetzt mehr. Diese Gebäude heissen "Pagliari" und dienten den Bauern zur Ablage von Agrarprodukten, zum Einstellen von Pferden und auch zum Übernachten. Heute werden sie nicht mehr gebraucht.
Die Fahrt ist wunderschön: die Natur - Bäume, blühende Büsche und Blumenfelder; die felsige Küste mit Grotten und die hübschen Dörfer, welche einen gewissen Wohlstand - und "Wohlanstand" ausstrahlen. Es gibt nämlich auf der ganzen Fahrt keinerlei Abfallhaufen zu sehen.
Unterwegs besuchen wir das hübsche Städtchen Òtranto. Die Altstadt ist mit dicken Mauern und Türmen schwer befestigt und erinnert an Saint Malo in der Bretagne.
Das Ziel unseres Besuches ist die Kathedrale "Santa Maria Annunziata“.
Von 1163 bis 1165 verbrachte Bruder Pantaleonis vom nahen Benediktinerkloster jeden Tag auf dem Kirchenboden, umgeben von tausenden kleiner Steinchen. Hier schuf er sein Lebenswerk: ein riesiges Mosaik, welches das ganze Mittelschiff durchzieht, sich ins Querschiff verbreitet und erst in der Apsis endet. Der Bruder berichtet über die Kenntnisse seiner Zeit für die Analphabethen der Gemeinde: Biblische Geschichten wechseln ab mit exotischen Tieren, Fabelwesen und Halbgöttern.
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Auch die Krypta ist sehr schön: durch einen Wald von Säulen kann man hier gut erhaltene Fresken sehen.
Wir finden einen guten Campingplatz in Sant'Andrea nahe am Meer, was in dieser Jahreszeit noch immer nicht selbstverständlich ist. Viele Plätze sind nur für die kurzen Sommermonate geöffnet.
Ba geniesst noch ein Bad im immer noch sehr kühlen Meer und bangt, dass es vielleicht das letzte auf dieser Reise sein könnte, denn je höher gegen Norden wir kommen umso kühler wird auch wieder das Klima.
...und Kyra tut es Ba gleich, jedoch sie badet nur bis zum Bauch :-)
Ein längst notwendiger Nachtrag zum Thema “Abfall“:
Jeder Reisende und jede Reisende sind schockiert über die Abfallberge, welche vorab in der Nähe von Städten und Dörfern, aber auch in freier Natur die Umwelt verunzieren. Abfälle verpackt, offen, Möbel, Matratzen, Blech- und Plastikkehricht - es gibt nichts, was nicht den Strassen entlang vor sich hin modert. Dies ist ein trauriges Kapitel dieses so wunderschönen Landes.
14.5.
Vor dem Frühstück kann Ru hier in Sant’ Andrea einen wirklich schönen Hundespaziergang machen, über die Klippen und Kyra geniesst sogar ein Morgenbad im Meer.
Wir machen vorwärts, denn Marceline und Edgar warten in Alberobello auf uns, damit wir gemeinsam einen Rundgang durch das spezielle Städtchen machen können.
Aber mit dem Vorwärtsmachen hat's sich so in sich: zuerst bleiben wir in einem Markt stecken….
….dann ist die Diretissima nach Alberobello wegen eines Autoevents gesperrt. Aber wir kommen doch noch rechtzeitig an, so dass wir gemeinsam mit dem "Navetto" des Campingplatzes zu den Trulli gebracht werden.
Der Name "Trullo" stammt aus dem Griechischen "Tholos" und bedeutet kuppelförmiger Bau. Es ist die Weiterentwicklung der ursprünglichen Hütte. Der Trullo wird mit dem vorhandenen Kalkstein und ohne Mörtel aufgebaut. Die ältesten Trulli wurden ca.1400 n.Chr. erbaut, und ihr Charakteristikum war ein konisches Gewölbe, welches sich vom Boden kreisförmig zur Spitze erhob. Ein Trullo besteht häufig aus mehreren solcher Bauten, je nach Anzahl der Zimmer eins, zwei, drei bis fünf oder gar sechs.
Auf dem Spitz des Trullo gibt es einen dekorativen First, den "Pinnacolo", und die Dächer tragen oft Symbole primitiver christlicher oder magischer Herkunft, welche mit Kalkfarbe aufgemalt wurden.
Selbst eine Kirche im Stil der Trullis gibt es.
Alberobello hat mehrere Stadtteile:
"Rioni Monti" ist mit seinen vielen Restaurants und den unzähligen Souvenirläden sehr touristisch.
"Aia Piccola" ist weniger dem Tourismus zum Opfer gefallen und wird heute noch bewohnt.
Wir hatten die Gelegenheit, ein solches Trullo zu besuchen.
Auch ausserhalb der Stadt gibt es viele Trullis, die heute noch bewohnt sind.
Leider regnet es heftig - eine gute Gelegenheit für Ru und Ba wieder einmal zum Coiffeur zu gehen und so eine 3/4 Stunde im Trockenen zu sitzen.
Den Abend verbringen wir zusammen mit Marceline und Edgar. Ba hat ein Risibisi gekocht und Edgar zeigt uns zwei seiner Reisefilme.
15.5.
Nach einem feinen Sonntagsfrühstück machen wir uns alle auf den Weg zum "Parco rupestre Lama d’Antico“ (nahe Fasano), eine der umfangreichsten Felsensiedlungen Apuliens, auch mit Höhlenwohnungen, die wohl von der Urzeit bis zum Beginn der Neuzeit bewohnt waren.
In einer Höhlenkirche, auch in den Tuffstein gehauen, sehen wir Fresken aus dem 11. Jh.
In diesem friedvollen Tal - mitten in wunderbarer Natur -
- mit unzähligen uralten Olivenbäumen (gut 500-600 Jahre alt), welche keiner dem andern gleicht.....
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... treffen wir eine Familie an, die hier "un Picknick in Campagna" vorbereitet, zu Ehren eines Mädchens, welches heute (Pfingstsonntag) seine Erstkommunion feiert und wie eine Elfe durch das Grün getanzt kommt.
Wir fahren auf den Campingplatz nahe von Monopoli, Marceline und Edgar fahren weiter nach Bari, um bald nach Dubrovnik übersetzen zu können.
Wieder einmal machen wir Wäsche, was dringend notwendig ist.
16.5.
Die Nacht ist sehr unruhig: Ru hat wieder einmal eine Migräne von der üblen Sorte mit starken Schmerzen und Erbrechen. Auf so kleinem Raum wie im WoMo ist dies nicht einfach, weder für die Betroffene (die ohnehin alleine schon genug leiden muss), noch für die Mit-Leidende, welche nicht helfen kann. Keine von beiden kann sich zurück ziehen und ist sich immer bewusst, dass sie für die andere störend ist.
Ba geht am Morgen mit Kyra spazieren - lange! Damit Ru, die unterdessen "voll gepumpt" ist mit Schmerzmitteln, jetzt schlafen kann.
Der Spaziergang ist sehr speziell. Da wo heute die Wellen hindonnern, war früher ein Steinbruch. Der Autor des WoMo-Führers vergleicht diese Strandlandschaft mit einem Kunstwerk.
Weiter kommt man dann zu einem Tuffstein-Strand. Hier ist der Boden in grossen Teilen unterspült vom Meer. Man geht also über festen Steinboden und immer wieder hört - und sieht man auch - in Bodenöffnungen das Tosen des Meeres, die Bewegung des Wassers.
Als Ba nach gut einer Stunde zurück kommt, schläft Ru endlich entspannt. Ba wartet mit ihrem Frühstück bis Ru nach zwei Stunden erwacht und endlich frei von Schmerzen ist.
Wir bleiben den Tag hier, gehen's ruhig an und machen das, was seit Tagen schon nötig gewesen wäre: eine kleine Generalreinigung des WoMo's.
Das Nachtessen geniesst Ru dann doch wieder mit einwenig Appetit und Vergnügen.
17.5.
Die heutige Fahrt ist bis Barletta nicht möglich ohne Autobahn. Der Verkehr ist stark, die Fahrer sind mühsam und unberechenbar, und die Strasse ist schlecht. So liegt Kyra fast die ganze Strecke auf Barbara’s Knien - der nächste Hund wird 10kg leichter sein ;-) - und beide trösten sich gegenseitig.
In Barletta machen wir einen Halt. Die gewaltige Festung Barletta’s entstand zwischen dem 13. und 16. Jh., und jede nachfolgende Herrschergeneration baute weiter daran. Erst 1530 wurden die Eckbastionen angebaut.
Direkt unter dem Campanile der mächtigen Kathedrale Santa Maria Maggiore kommt man durch ein Tor in die Altstadt.
Wir machen einen Spaziergang durch die Altstadtgassen und essen dann ausgezeichnet im familiären "Ristorante Brezza Marina", wo man der Köchin beim Arbeiten zuschauen kann.
Endlich keine Autabahn, aber die Strasse ist in einem katastrophalem Zustand. Vorbei fahren wir an grossen Salinen und an einem Feuchtgebiet mit seichten Seen, wo sich Flamingos tummeln.
Als wir auf dem CP ankommen, regnet es. Jetzt scheint die Sonne wieder, so haben wir seit einigen Tagen Mitte Mai immer wieder Aprilwetter.
18.5.
Unterwegs müssen wir wieder einmal die Vorräte auffüllen. In Manfredonia finden wir ein riesiges Einkaufszentrum, wo wir fast alles bekommen, was wir brauchen.
Jetzt kommt eine der schönsten Strecken Italiens: der Gargano (der Sporen Italiens). Es gibt zwei Wege: den einen dem Meer entlang, den anderen von Null auf fast 1000m in heftigen und steilen Kurven. Primär wählen wir die Strasse dem Meer entlang, aber Dank einer Umfahrung entschliessen wir uns kurzfristig für den Weg über Monte Sant' Angelo. Und daran tun wir gut!
Die Fahrt den Berg hinan ist wunderschön mit unzähligen grossartigen Aussichtspunkten.
Vielerlei Blumen blühen am Strassenrand und die unzähligen Ginsterbüsche leuchten gelb.
Monte Sant' Angelo ist ein ganz besonderes Städtchen. Als erstes sehen wir die wohl älteste Reihenhaussiedlung.
Fast am Ende der Welt - Ru ist schon fast am Verzeifeln, weil sie Bedenken hat, dass sie letztlich wieder in ein kleines Gässchen geführt werden könnte - landen wir so wie's im WoMo-Führer beschrieben ist: auf einem riesigen Parkplatz neben der mächtigen Burg.
Wir sind recht spät dran und suchen erst einmal eine kleine Trattoria, wo wir einen feinen Antipasto-Teller teilen. Dann wenden wir uns dem zu, was jährlich gut fünf Millionen Pilger hier hin führt (Tendenz steigend): dem "Santuario di San Michele Archangelo".
Der Legende nach (kurz und einwenig salopp) erschien der Erzengel Michael vor einer Grotte auf dem Gargano. Der zuständige Bischof besichtigte die Höhle und fand sie bereits in eine Kapelle verwandelt. Sofort wurde vor ihr eine Kirche gebaut - und das erste Pilgerzentrum im christlichen Mittelmeerraum war errichtet.
Wir steigen eine Treppe tief hinunter und stehen dann in der "Grotte delle Apparizione“, einem kirchengrossen Raum mit mehreren Altären. Im Womoführer haben wir gelesen, dass hier fast rund um die Uhr Messen gelesen werden - und dies ist auch heute so. Als wir kommen ist eine grosse Gläubigerschar versammelt (Busweise werden sie hergefahren) und vor dem Altar zelebriert ein Pfarrer die Messe.
Der Gargano ist ein Nationalpark und Teil dieses Parkes ist die "Foresta Umbra“. Dichter Wald umgibt uns hier. Dies ist der letzte Rest des Urwalds, der einst fast ganz Apulien bedeckte.
Einen kleinen Fotohalt machen wir beim Damhirschgehege und fahren dann noch ein Stück weiter bis zu einem grossen Parkplatz.
Wir spazieren rund um den künstlich angelegten "Laghetto d'Umbra"' und fühlen uns wohl in dieser herrlichen Umgebung von uralten Bäumen, zusammen mit Kyra, die endlich mal wieder Waldboden unter den Pfoten sehr geniesst.
Und wiederum ein Höhenunterschied von mehr als 800m. Am Strand von Peschici finden wir einen schönen Campingplatz.
19.5.
Der Platz und die Umgebung sind so schön, dass wir wieder einmal einen Ferientag einhängen.
Am späteren Nachmittag spazieren wir über viele Treppenstufen hinauf nach Peschici. Das an den Berg geklebte Dorf ist sehr touristisch, hat aber viel Charme. Vor allem hat man eine wunderbare Aussicht auf die Bucht und auf den "Foresta Umbra“.
Im Restaurant des Campingplatzes geniessen wir neben einem guten Fischessen einen wunderschönen Sonnenuntergang.
20.5.
Ein letzter Blick auf Peschici.
Der Himmel ist heute grau, zeitweise fast schwarz, aber Regen fällt kaum. Die Blätter der Olivenbäume, an denen wir vorbei fahren, schimmern in diesem Licht fast silbern.
Wiederum kommen wir durch landwirtschaftlich schön bebautes Gebiet: Kornfelder gemäht und noch ungemäht und schön angelegte Felder mit Tomaten (?) - im Vorbeifahren ist dies schwer zu erkennen.
Unterwegs möchten wir die dreischiffige byzantinische Basilika "Santa Maria d’Elio" anschauen. Leider ist das Tor zum Gelände der Kirche geschlossen - es wäre ein hübscher Spaziergang dahin gewesen.
Gegen 16h haben wir die Tagesetappe geschafft und sind in Torino di Sangro Marina angekommen, wo wir wieder einen angenehmen CP gefunden haben.
21.5.
Wieder ist die Landschaft, die wir durchqueren meist sehr schön: üppig grün und oft auch reich an blühenden Sträuchern. In Pescara wollen wir wieder einmal unsere Vodafonekarte aufladen fürs Internet. Wir stellen fest, dass dies auch in einem "Tabachieri" möglich ist.
Die Stadt hat wenig Glanz, auch nichts, was man sehen müsste. Es sind die kleinen Dinge - ein paar Bilder in der gleichen Strasse aufgenommen, die den Unterschied ausmachen.
Wir suchen ein Restaurant, wo wir eine Kleinigkeit essen können, und werden fündig am Strand mit ganz feinem Sand - und….
Zum ersten Mal sehen wir beide so etwas in der Wirklichkeit; zum Glück noch vorwiegend leer…!
Auf dem Rückweg zum WoMo schlendern wir am Fischerhafen vorbei.
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Die Weiterfahrt nach Rosato ist nicht mehr spektakulär und leider ist der Strand vor dem Campingplatz nicht zum Schwimmen zu gebrauchen - zu viele Felsen. Ba will noch jede Gelegenheit “reinziehen“, bevor's ins garstige Klima zurück geht!
22.5.
Am Morgen sehen wir beim Wegfahren die verschneiten Bergspitzen der Abruzzen.
Unser erster Halt ist in Campli.....
....wo es einen Sonntagsmarkt gibt mit allem Drum und Dran.
Die "Scala Santa" mit ihren 28 Stufen finden wir leider nicht. Ba hätte gerne die Treppe knienderweise erklommen, um - wie dies von Papst Clemens XlV im 18. Jh. für die Gläubigen beschlossen wurde - Vergebung von allen Sünden zu erlangen. Ru meint, dass sie dies eh nicht nötig gehabt hätte. Aber Gott straft solche Überheblichkeit sofort: Ru geht wieder einmal ihrem neusten Hobby nach, den Rekord aufzustellen mit dem WoMo durch die allerengsten Gassen zu fahren. Diesmal ist aber das Auge grösser als das Strässlein, denn schlussendlich ist es eine zentimeterweise Arbeit, rückwärts aus dem immer enger werdenden Gässchen heraus zu fahren. Beide haben wir Blut geschwitzt, und Ba fängt an sich auf breite Schweizerstrassen zu freuen.
Der nächste Halt ist Civitella del Tronto. Dieses Städtchen ist bekannt für seine riesige Festung, die schon von aussen gut sichtbar ist.
Wunderschön ist aber das fast unversehrte Dorf, das sich unterhalb der Festung an den Felsen schmiegt. Es ist mindestens 1000 Jahre alt, aber die Häuser tragen überwiegend Merkmale der Renaissance.
Der dritte Halt ist Àscoli Piceno. Die riesige "Piazza del Popolo" mit dem Capitano Palast, der Kirche San Franceso und den Arkaden gehört zu den schönsten Stadtplätzen Italiens.
Nach einem kurzen Besuch der Kathedrale mit ihrer sehenswerten Krypta...
...bummeln wir durch die Altstadt und fahren nach einem kleinen Z’Mittägli wieder zurück ans Meer.
Auf einem grossen Campingplatz mit guter Kritik im WoMo-Buch, finden wir einen kleinen Platz, der so eng ist, dass es ein Parkplatz sein könnte. Wenn wir uns hinters WoMo setzen, können wir wenigstens den Strand und das Meer mit dem aufgehenden Mond sehen.
23.5.
Die Nacht ist kurz: frühmorgens erwachen wir von einem fürchterlichen Lärm, der die Eisenbahn, welche ca. 50m hinter unserem WoMo die ganze Nacht schon vorbei donnert, unterstützt und uns quasi im Bett stehen lässt.
Während Ru mit Kyra spazieren geht, macht Ba einen Morgenschwumm im Meer. Die Abkühlung hat gut getan, nach diesem morgendlichen Ärger!
Heute fahren wir einmal eine grosse Strecke Autobahn, weil wir jetzt einwenig schneller nach Norden voran kommen möchten.
Vor San Marino, welches laut Reiseführer nicht sehenswert ist, besuchen wir Urbino. Und dieser Abstecher hat sich gelohnt!
Die Stadt gehört zu den eindrucksvollsten Kulturstätten Italiens. Noch heute umgibt ein Mauerring die prachtvolle Altstadt. Der von aussen recht wuchtig wirkende "Palazzolo Ducale“ dominiert den grossen Platz mit seinen herrlichen Renaissance Häusern und mit dem Dom.
Die Stadt ist aussergewöhnlich gut erhalten und ist stark geprägt von den verschiedenen Fakultäten ihrer Universität - einer der ältesten von Italien. Untrennbar verbunden ist Urbino mit dem Namen „Raffael", dem Maler (1483 - 1520), der in dieser Stadt geboren ist.
Wir fahren wieder ans Meer zurück - wir sind jetzt schon sehr "Rimini-nahe“, und das sieht man auch am Strand, der voll ist von Restaurants, den üblichen Ständen, die wirklich alle Bedürfnisse von Frau, Mann und Kind abdecken sollen - und: von riesigen Spielanlagen für die Kleinen - alles in PLASTIK gehalten...
Die Sonnenschirme fehlen, weil der Strand gerade in Revision ist: er braucht wieder einmal einen tüchtigen Nachschub Sand - gigatonnenweise...
24./25.5.
Von der Fahrt nach Ravenna gibt es nicht viel zu berichten, ausser dass sie wie alle vorangehenden Fahrten dank Ru's sicherer Fahrweise gut war.
Auf dem Festland mit einem Hund Bus zu fahren ist kein Problem - nicht einmal den Maulkorb braucht Kyra im Bus nach Ravenna.
Ravenna - darüber schreiben zu wollen, würde Bücher füllen. Wir besuchen die sechs Kirchen und Taufkapellen mit den schönsten Mosaiken und lassen die Bilder sprechen.
Zuerst besuchen wir die Basilika di San Vitale, die in ihrer Bauweise und mit den vielen Säulen an die Hagia Sophia in Istanbul erinnert.
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Das Mausoleum di Galla Placidia wurde im 5. Jh. als Grabstätte für die königliche Galla Placidia, die Tochter des Kaisers Theodosius gebaut.
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Sehr freundlich ist der Polizist, der auf Kyra aufpasst, während wir die grossartigen Mosaike in ihrer wunderschönen Umgebung bewundern.
Nach einem sehr feinen z'Mittag auf der Piazza del Popolo …
…... spazieren wir weiter zum Battistero Neoniano.
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Der nächste Besuch gilt dem Museum, wo einige Fragmente des alten Doms ausgestellt sind.
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Auf dem Weg zur Bushaltestelle besuchen wir noch das Baptisterium der Arianer. Es wurde im 5.Jahrhundert von Theoderich erbaut. Der Arianismus wurde zur offiziellen Hofreligion erklärt, um sich so von den Orthodoxen zu unterscheiden.
Schon recht müde gehen wir noch zur Basilica di Sant Apollinare Nuovo. Diese wurde von Theoderich als Kirche des arianischen Glaubens errichtet. Gegen Mitte des 9. Jh. bekam die Kirche ihren heutigen Namen. Damals wurden ihr die Reliquien des Hl. Apollinare überführt, der der erste Bischof von Ravenna war.
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26.5.
Die Fahrt nach Venedig wird von einer kleinen Pause unterbrochen, wo Ba ihren letzten Schwumm im mittlerweilen angenehmen 18° warmem Meer geniessen kann.
Nach einem wohl letzten Grosseinkauf, wo es zum ersten Mal Spargeln zu kaufen gibt, erreichen wir den uns bekannten Campingplatz von Venedig, den "CP Venezia“ in Mestre.
27.5.
Und wieder ein Morgen, an dem Ru Kopfweh hat. Wenn wir heimkommen muss dies abgeklärt werden. Nach dem Mittag können wir uns doch noch auf den Weg machen Richtung Venedig.
Zuerst steigen wir in den falschen Bus und kommen so zu einer unfreiwilligen Stadtrundfahrt durch Mestre. Dann steigen wir ins verkehrte Vaporetto und müssen zurück zur Piazza Roma.
Vorbei an San Michele, Murano und Burano landen wir schlussendlich auf der kleinen Insel Torcello. Bis hierher ist das Vaporetto um viele Touris leichter; aber für unseren Geschmack hat es auf dieser Insel, die Ba als eine Oase der Ruhe in Erinnerung hat, immer noch genug Leute unterwegs.
In wunderbarer Ambiente essen wir sehr schön und gut zu Mittag.
Man geht man davon aus, dass Torcello schon im 1. Jahrhundert besiedelt worden ist. Torcello war von 638 bis 689 Sitz des Bischofs von Altinum und gewann schnell an Bedeutung als Zentrum von Politik und Handel. Im 10. Jahrhundert hatte Torcello vielleicht 10.000–20.000 Einwohner und war größer und reicher als Venedig. Heute haben in Torcello noch neun Menschen ihren festen Wohnsitz.
Die Insel hat neben den zwei Kirchen eine wunderschöne Naturlandschaft.
Nach dem Essen spazieren wir zur Kirche "Maria Assunta", die wiederum wunderbare Mosaike aufweist.
Die Kirche "Santa Fosca" ist ein im 11. Jahrhundert errichteter Zentralbau mit typischen Gestaltungsmerkmalen der byzantinischen Bauweise.
"Santa Fosca" ist durch einen Säulengang aus dem 16. Jahrhundert mit "Santa Maria Assunta" verbunden. 1811 wurde die Zerstörung von “Santa Fosca“ beschlossen, zum Glück aber nicht ausgeführt.
Wir machen noch einen Spaziergang in der Natur, Kyra soll auch etwas Erfreuliches erleben können.
Dann geht es mit Vaporetto und Bus zurück zum CP, diesmal ohne Umwege.
28.5.
Heute nehmen wir es gemütlich und fahren erst am Nachmittag nach Venedig.
Mit dem Vaporetto (heute klappt es auf Anhieb mit Bus und Schiff) fahren wir zur Friedhofinsel "San Michele“.
Die Friedhofsinsel ist einen Besuch wert wegen der schönen alten Klosteranlage und der unterschiedlich gestalteten Teile und wegen der sehr besonderen Atmosphäre des Friedhofs.
Schon seit Beginn des 19. Jahrhunderts ist "San Michele" in der Lagune Venedigs als Insel der Toten bekannt. Auf Grund von vielen Epidemien hatte ein Friedhof bis dahin den Ruf als unhygienischer und Unglück bringender Ort. Viele Friedhöfe wurden darum in dieser Zeit aus den Städten ausgelagert, im Falle Venedig's wurden die Toten auf "San Michele" bestattet, die zu einer nahe gelegenen, kleinen Insel hin aufgeschüttet wurde.
1998 erzwang ein erneuter Platzmangel die Erweiterung der östlichen Insel. Der notwendige Eingriff wirkt sich stark auf das Bild der Küste Venedigs und die unter Denkmalschutz stehende Friedhofsinsel aus. So wirken die neuen Gebäude auf uns heute noch fremd und kalt, und wir sind froh wieder in den alten Teil zurück zu kehren.
Viele Berühmtheiten sind hier begraben - wir besuchen die Gräber von Igor Strawinski und seiner Frau.
Danach schlendern wir durch Venedig. Es ist erst Ende Mai und die Stadt ist schon sehr voll von Touristen.
Wir sind wie immer wieder fasziniert von den verschiedenen Canale - jeder mit einem eigenen Gesicht und einer eigenen Geschichte. Auch den Gondolieri und ihren Gästen schauen wir mit Vergnügen zu. Immerhin 80 Euro kostet dieses Vergnügen.
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San Marco ist immer neu wunderschön. Vor allem das Portal der Kathedrale begeistert immer wieder. Von innen können wir die Kirche diesmal leider nicht besuchen, da die Tore schon um 17h schliessen.
29.5.
Um 10h werden wir von Roger und seinem Partner Giorgio abgeholt. Roger ist ein alter Freund der Familie Schwendener und lebt seit fünf Jahren bei seinem Freund in Mestre/Venedig.
Die beiden machen mit uns einen Ausflug ins Prosecco-Gebiet in der Provinz Treviso im Hinterland von Venetien, wo wir bei zwei Kellereien an einer Degustation teilnehmen können.
Dann bringen sie uns zu einem wunderschönen Landgasthof, wo wir hervorragend zu Mittag essen - einige Stunden lang.
Zum Abschluss des Ausflugs besuchen wir noch das Castello in Conegliano, von wo aus wir weit über Venetien schauen können.
Dann zeigen uns Giorgio und Roger noch ihre zwar kleine, aber sehr speziell eingerichtete Wohnung. Roger hatte schon als er noch in Basel lebte ein Flair für Besonderes.
Müde, aber mit einem "Kratten" schöner Erlebnisse kommen wir heim. Die beiden Freunde haben uns sehr verwöhnt, und es werden schon Pläne geschmiedet für ein Wiedersehen.
30.5.
Und jetzt zieht's heim - nicht wegen des Wetters, welches in Benglen offenbar weiterhin vorwiegend garstig ist. Aber jetzt freuen wir uns auf unser Daheim und darauf unsere Familie wieder zu sehen.
So sind wir heute alles über die Autobahn „geblocht" - von Venedig bis Latsch im Vintschgau.
31.5.
Die letzte (?) Fahrt: Ofenpass, Flüela, Prättigau.
Im Vitschgau freuen wir uns ob der golden glänzenden Löwenzahnwiesen. Frühling!
Und auf dem Flüela freut sich Kyra: Schnee!
Wir beschliessen, noch eine Nacht Zigeunerleben einzuziehen: auf dem Campingplatz Landquart.
So werden wir morgen nach gut 7'000 km Fahrt zeitig in Benglen ankommen und werden in Ruhe unser WoMo ausräumen können.
Jetzt sitzen wir im WoMo, und es tropft aufs Dach; heimelig, gemütlich, beruhigend, solange man hier im Trockenen sitzt. Man muss nichts, man soll nichts - man kann einfach: lesen, schlafen, spielen, philosophieren...
Schöner kann es nur sein, in einer Hängematte zu liegen; ein paar Sonnenstrahlen, welche die Fusssohle kitzeln, ein Lüftchen das streichelt; und lesen, schlafen, spielen, philosophieren...
Vor uns auf dem Tisch steht der letzte Blumenstrauss - heute Morgen noch in Italien gepflückt...